Eine kleine Anleitung zur Pflege Ihres Pianos
Stimmen
In den ersten Jahren nach einem Standortswechsel sollte Ihr Instrument zweimal jährlich gestimmt werden, um eine gute Grundstimmhaltung zu gewährleisten. Nahezu alle Hersteller empfehlen grundsätzlich ein zweimaliges Stimmen pro Jahr, um die jahreszeitlich bedingten Veränderungen ( Temperatur- und/oder Luftfeuchtigkeitsschwankungen) auszugleichen. Wenn ein Instrument wenig, oder gar nicht gespielt wird, genügt ein einmaliges Stimmen pro Jahr, um es vor Schäden zu bewahren.
Luftfeuchtigkeit
Die ideale, relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40% und 70% betragen. In fast allen Wohnungen und Häusern ist es während der Heizperiode, insbesondere bei Außentemperaturen nahe oder unter dem Gefrierpunkt, zu trocken. Damit Ihr Instrument keinen Schaden nimmt, ist es dringend angeraten, für Abhilfe zu sorgen. Wir empfehlen Ihnen daher die Anschaffung eines elektrischen Luftbefeuchters. Gute Erfahrungen haben wir mit der Firma Venta gesammelt, da es durch einen Zusatz nicht zu Schimmelbildung kommen kann.
Aufstellung
Ein Haus kann sicher nicht um ein Klavier herum gebaut werden. Ein paar Grundregeln sollte man aber bei der Standortswahl berücksichtigen. Vermeiden sollte Sie: Direkte Sonneneinstrahlung, unmittelbare Nähe zu Heizkörpern (ca. 80 cm), Zugluft (Durchzug) und die Aufstellung in einem Wintergarten. Wir empfehlen grundsätzlich das Aufstellen im Wohnzimmer, da das Instrument dort vom Spieler auch wahrgenommen wird. Wenn das Instrument im Keller steht und man dort erst hingehen muss, um zu musizieren, verliert man schnell die Lust.
Oberflächen
Hochglanzpolierte Oberflächen sind seit 1950 meist auf Polyesterbasis aufgebaut und Wasser- und Alkoholbeständig. Hier empfehlen wir zur Reinigung entweder nur ein feuchtes Tuch, oder bei größeren Verschmutzungen einen handelsüblichen Glasreiniger zu verwenden. Polituren, die Sie über den Fachhandel beziehen können, empfehlen wir, nur einmal im Jahr anzuwenden, da hier immer auch ein wenig von dem Lack abgetragen wird. Offenporige Lacke sind seit 1950 meist auf Nitrobasis aufgebaut und sollten mit normalen Möbelpolituren gepflegt werden. Gute Erfahrungen haben wir mit Produkten aus dem Hause Renuwell gemacht. Instrumente mit einer Schellackoberfläche bedürfen einer besonderen Pflege. Unsere Klavierbauer beraten Sie gerne.
Wartung
Lassen Sie Ihr Instrument nur von ausgebildeten, erfahrenen Klavierbauern warten. Ihr Instrument wird Ihnen über eine lange Zeit viel Freude bereiten, wenn es regelmäßig gewartet wird. Dazu gehört das Stimmen ebenso wie ein regelmäßiges Nachregulieren und Nachintonieren. Eine Reinigung der Mechanik sollte alle 10 Jahre einmal vorgenommen werden, bei viel gespielten Instrumenten kann es auch nach 4 – 5 Jahren schon nötig sein. Auch diese Arbeiten sollten nur von ausgebildeten Klavierbauern ausgeführt werden. Wir raten dringend von Scharlatanen ab, die sich Klavierstimmer, Klaviertechniker oder Klavieringenieure nennen. Diese Berufe gibt es nicht. Auch selbsternannte Fachleute, die einmal einen Kurs gemacht haben, sind hier nicht zu empfehlen. Eine Klavierbau-Meisterwerkstatt, wie in unserem Hause vorhanden, sollte hier die erste Wahl sein. Lassen Sie sich den Gesellen- oder besser, den Meisterbrief zeigen. In seriösen Betrieben ist der Meisterbrief an prominenter Stelle gut sichtbar ausgehängt.
Unsere Klavierbauer und Klavierbaumeister beraten Sie gerne in einem persönlichen Gespräch.